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Niklasdorf, LeobenProjekt Krematorium in Niklasdorf ist vom Tisch
Nach monatelangem Protest der Anrainer verkündete Kurt Wallner, Bürgermeister von Leoben, in der Sitzung des Gemeinderats am Donnerstag, dass man vom Bau des geplanten Krematoriums in Niklasdorf endgültig Abstand nehmen werde. Nun soll eine neue Lösung für die Obersteiermark erarbeitet werden.
„Die Stadt Leoben nimmt vom Standort Niklasdorf für den Bau eines Krematoriums im Sinne eines guten Einverständnisses innerhalb der betroffenen Gemeinden Abstand“, verkündete am Donnerstag Nachmittag Leobens Bürgermeister Kurt Wallner in der Gemeinderatssitzung.
Dieser Entscheidung seien intensive Gespräche mit diversen Gesprächspartnern vorausgegangen – vor allem mit der Bürgerinitiative gegen das Krematorium am Standort Niklasdorf. Für ihn seien die Interessen und Anliegen der Bürgerinitiative in der Bewertung von zentraler und wesentlicher Bedeutung, betonte Wallner in seinen Ausführungen.
Neue Lösung erarbeiten
Trotz allem wolle man an den Plänen, ein Krematorium zu errichten und zu betreiben, festhalten: Die Pietätgruppe, bestehend aus den sechs Stadtwerke-Betrieben Judenburg, Trofaiach, Leoben, Bruck, Kapfenberg und Mürzzuschlag, werde zur Versorgungssicherheit eine neue gemeinsame regionale Lösung für den obersteirischen Zentralraum erarbeiten, stellte Wallner in Aussicht.
„Das Projekt eines eigenen Krematoriums im obersteirischen Raum ist ein sinnvolles Projekt, denn es sind bereits 70 Prozent der Begräbnisse Kremierungen. Die stadteigenen Bestattungsbetriebe tragen hier auch eine große Verantwortung, ein adäquates Angebot bereitzustellen, denn dies ist kein geschützter Markt und wird von privaten Anbietern sehr umkämpft. Das Grundstück in Niklasdorf wäre von der Lage her sehr gut geeignet gewesen“, so Wallner weiter. Mit der Gemeinde Niklasdorf habe es darüber auch Konsens gegeben, die Öffentlichkeit sei informiert worden und zunächst habe es keine Widerstände gegeben: „Diese kamen erst durch die Bürgerinitiative von Niklasdorf und Proleb“, so Wallner.
Intensive Gespräche
Daraufhin seien intensive Gespräche zwischen der Pietätgruppe, den Bürgermeistern von Niklasdorf und Proleb, der Bürgerinitiative und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer mit der Erkenntnis geführt worden, dass es für einen kommunalen Betreiber fast unmöglich sei, bei derart massiven Bedenken seitens der Bevölkerung ein Projekt dieser Art durchzuziehen: „Private Betreiber müssen sich hier nicht um die Öffentlichkeit kümmern. Die Pietätgruppe wird nach neuen Lösungen suchen, aber es wird weder in Leoben noch in den Umgebungsgemeinden einen Krematoriumsstandort geben“, versicherte Wallner.